FemiNAZIsmus: Der “Fall” Saladin1

Der Germanist Dr. Daniel Saladin, der am Literargymnasium Rämibühl unterrichtete, bis eine wichtigtuerische Staatsanwältin sein Leben systematisch zu zerstören begann, vermochte seine Schüler zu fesseln. Er war kein Langweiler, der die “Fack-ju-Göhte”-Generation mit “Iphigenie auf Tauris” und “Hermann und Dorothea” einschläferte; er wählte bewusst spannende Themen, die sich um Sexualität und Pubertät, Liebe und Tod, Schein und Sein drehten. Damit traf er den Nerv seiner Schüler und Schülerinnen, die ihn liebten und seine Experimentierlust, seine Literatur- und Filmbegeisterung und die Präzision und Tiefe seiner Textexegese bewunderten.
Er lehrte seine Schüler lesen. Das ist die Aufgabe eines Deutschlehrers.
Jeder gute Germanist weiss, dass es in der Literaturwissenschaft keine Grenzen des Schicklichen, des Opportunen, des Korrekten gibt. Es gibt nur auktoriale Aussagen, die man – wenn sie wissenschaftswürdig sind – beleuchten und mit Einfühlung, Leseerfahrung und Hintergrundwissen methodisch zu deuten versuchen muss. Alles andere hat bestenfalls das Niveau von Parteibroschüren.

In Amerika gilt das nicht. Das puritanische Amerika kennt schwarze Listen, die von Pädagogen (nicht Philologen) zusammengestellt werden. Wer indizierte Werke Minderjährigen auch nur zugänglich macht, begeht eine Straftat. Und “minderjährig” heisst in Amerika jünger als 18.
Das “Land der unbeschränkten Möglichkeiten” beschränkt heute noch, im Jahre des Herrn 2019, die Freiheit des Lesens – wie einst die Nationalsozialisten.
Und es verbietet noch andere Dinge, zum Beispiel Nacktphotos von “Kindern” unter 18, und seien sie noch so harmlos. (Darum wimmelt es im Internet von 18jährigen Amerikanerinnen, die sich gleich an ihrem Geburtstag der ganzen Welt hüllenlos präsentieren – aus dem tiefen Bedürfnis heraus, schön zu sein und sich selbst als schön zu erleben.)

Saladin wurde zum Verhängnis, dass er gleich zwei amerikanische Moralgebote missachtet hatte.
Und amerikanische Moralvorstellungen geben auch hierzulande zunehmend die Richtung vor, denn das grosse Land gilt als Musterbeispiel einer funktionierenden Demokratie. (Dass im heutigen Amerika in Tat und Wahrheit bürgerkriegsähnliche Zustände herrschen, die an das Zarenreich anno 1917 erinnern, und das Land dem Zerfall nahe ist, ist in der Schweiz noch nicht zur Kenntnis genommen worden.)

In seiner minutiösen Chronik der Ereignisse nach dem Tag der Hausdurchsuchung, die er als tiefe und irreparable Verletzung seiner Würde als Mensch und Staatsbürger erlebte, rechnet Saladin schonungslos ab mit allen dafür Verantwortlichen. Bald wird ihm jedoch klar, dass es im Grunde nur eine Verantwortliche gibt: die übereifrige Staatsanwältin.
Sie verschleppt in der Folge, bei äusserst dürftiger Beweislage, ganz bewusst – wie im “Fall” von Dr. Mario Babini – das Verfahren gegen Saladin auf indiskutable Weise. Der Angeklagte Saladin erleidet im Verlauf des Verfahrens einen Nervenzusammenbruch und muss in eine Klinik eingeliefert werden. Auch sein Augenleiden verschlimmert sich bedrohlich.
Derweil sonnt sich die Frau Staatsanwältin im Glanz ihrer Macht, und ihre Vorgesetzten unterstützen sie noch dabei.

In den drei Jahren [!] ihrer “Untersuchungstätigkeit” fand diese selbstgefällige Juristin nichts, was die Verletzung der Privatsphäre und die Entlassung des Gymnasiallehrers aus dem Schuldienst gerechtfertigt hätte.
Auf seinen Computern fanden sich einige David-Hamilton-Photos. Die stimmungsvollen Bildbände dieses berühmten Photographen lagen in jedem grösseren Photogeschäft auf und waren frei verkäuflich.
Auch FKK-Magazine waren an jedem Kiosk in der Schweiz erhältlich. Die Frage, ob diese Produkte pornographisch2 seien oder nicht, stellte sich gar nicht, denn der Besitz von Pornographie, auch harter, war straffrei.
Das änderte sich schlagartig, als die feministische Theorie in die Welt gesetzt wurde, dass Pornographie eine Vorstufe von Missbrauch sei. Ungefähr so, wie Haschisch eine Vorstufe von Heroin sei.
Die Männer wussten natürlich, dass diese These völlig falsch war. So abwegig wie die Behauptung, dass eine Ehefrau von ihrem eigenen Mann vergewaltigt werden könne.
Doch feige, wie Männer nun einmal sind, gaben sie schliesslich nach und erfüllten auch diese Forderungen der Radikalfeministinnen.

Neue Gesetze gebären neue Gesetzeshüter. Die Judenhasser im Dritten Reich wurden Staatsanwälte, weil es sie tief befriedigte, nicht-arische Frauen und Kinder in den Tod schicken zu können, um so die “Heilung des deutschen Volkskörpers” voranzutreiben.
Feministinnen können jetzt ihren Traum, Macht über Männer zu besitzen, ungehemmt ausleben. Sie müssen nur ein Studium der Jurisprudenz absolvieren, sich mit dem hölzernen “Satzbau der Justiz” (Saladin) vertraut machen und Staatsanwältinnen oder Polizistinnen werden.
Wie schön ist es doch, Männer in Handschellen legen zu dürfen und wie Hunde durch den Innenhof eines Gefängnisses zu führen. Mit Erstaunen habe ich das selbst gesehen. Und ich habe auch erlebt, wie schadenfreudig und mitleidlos Frauen sein können. Die ganze Verbitterung über Zurückweisungen, schlechtes Aussehen und mangelnden Marktwert scheint sich in Machtdemonstrationen gegen männliche Angeklagte und Gefangene zu entladen.
Dass diese Frauen kein Interesse an einer zügigen Abklärung der Vorwürfe gegen einen Mann haben liegt auf der Hand. Schliesslich soll der Beruf ja auch Spass mache, schreibt Saladin mit bitterer Ironie.

Indianer kannten den Marterpfahl. Das Ziel war es, dem Feind Schmerzen zuzufügen, ohne ihn sofort zu töten.
Heute haben wir den Rufmord. Es spielt überhaupt keine Rolle mehr, ob jemand schuldig ist oder nicht; was der Satiriker Juvenal vor zweitausend Jahren schrieb (“panem et circenses”) ist heute wieder hochaktuell. Die Justiz hat ein neues Betätigungsfeld entdeckt: die Befriedigung des Voyeurismus der Massen. Die Angst vor den Medien hat die Justiz in die Arme der Medien getrieben.
Michael Jacksons Ranch wurde bekanntlich von 100 Polizisten durchsucht, weil ein Knabe und seine geldgierige Familie falsche Anschuldigungen gegen ihn erhoben hatten. Die Medien waren während des ganzen Vorgangs präsent und lieferten genüsslich Vorverurteilungen vor laufender Kamera.
Ähnliches widerfuhr auch dem englischen Sänger Cliff Richard. Die ehrwürdige nationale TV Station BBC übertrug, zur grossen Freude des degenerierten englischen Publikums, die Hausdurchsuchung live.

Die in zivilisierten Rechtsordnungen festgeschriebene Unschuldsvermutung wird auf Schritt und Tritt missachtet. Was der einzelne Mensch erlebt, der die Verachtung und den Hass der ganzen Nation über sich ergehen lassen muss, ist dieser Medien-Justiz egal. Ihr Tun ist vollkommen illegal, aber niemand protestiert. Daraus kann man tatsächlich schliessen, dass die Justiz über dem Gesetz steht (Saladin).

1 Daniel Saladin: “Aktion S. Eine Hetzjagd nimmt ihren Lauf”
2 Vgl. dazu The Swiss Federal Court On “Pornography”
Ich verwende das Wort “Pornographie” im heute üblichen Sinn, obwohl der Gebrauch völlig falsch ist. Das Wort besteht aus den beiden griechischen Komponenten “he porne” (= die Prostituierte) und “graphein” (= beschreiben). Die Etymologie erhellt den falschen Gebrauch: Mütter und Kinder an sonnigen Naturisten-Stränden würden sich wohl kaum als “Prostituierte” bezeichnen.

PS
Ich selbst bin, wie an anderer Stelle beschrieben, vor drei Jahren Opfer einer böswilligen Verleumdung geworden. Nach dem Freispruch versuchte ich, die Person, die mich verleumdet hatte, rechtlich zu belangen. Obwohl die Lügen der Täterin und ihre Motive von vernünftigen Ermittlern sehr schnell durchschaut worden waren, ist es erstaunlich schwierig, gegen diese kriminelle Person vorzugehen. Sie erfindet bei jeder Anhörung neue Lügen, die Zweifel wecken sollen.
Das Erstaunliche daran ist der Umstand, dass sie auf Ermittler gestossen ist, die ihr zubilligen, dass sie subjektiv die Wahrheit gesagt habe, das heisst von ihren eigenen Lügen überzeugt war. Objektiv habe sie zwar gelogen, denn sonst wäre ich nicht vollumfänglich freigesprochen worden, aber sie habe wohl geglaubt, dass sie das Richtige tue. Sogar ihre Schwester [!] habe ihr einmal gesagt, dass das “Opfer” sich an sie gewandt und von einem “bösen Mann” gesprochen habe ...
Achtung, Humor:
Da ich zum Glück auch Schwestern habe, werde ich sie nun sofort entsprechend instruieren, damit auch diese Ermittler die “Wahrheit” erkennen.

Admin
Februar 2019


Never mind the three wrong commas. It’s a disgrace to see them in a dictionary.